Erschließung Wohngebiet
Halde in Kempten

Als erstes war die Höhenentwicklung der Straßen in Anhängigkeit mit der zukünftigen Bebauung in dem sehr steilen Gelände zu lösen. Die Bearbeitung erfolgte in 3D auf der Grundlage des digitalen Geländemodells mit abschließender Visualisierung. Die Bearbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt, welches zeitgleich die Bauleitplanung durchführte.

Die weitere Herausforderung bestand darin, die durch den hohen Versiegelungsgrad im Baugebiet verursachten, wesentlich höheren Regenwasserabflüsse umweltverträglich zu bewirtschaften. Eine Versickerung vor Ort ist aufgrund der Untergrundbeschaffenheit nicht möglich. Die Lösung brachten sogenannte Tiefbeete mit darunter liegenden Rigolen zur Rückhaltung und verzögerter bzw. gedrosselter Weiterleitung der Regenwassermengen nach dem "Schwammstadt-Prinzip". Die Tiefbeete werden nach Abschluss der Bautätigkeiten begrünt. Neben einem wesentlich geringeren Regenwasserabfluss führt das in den Tiefbeeten gespeicherte Wasser zur Erhöhung der Verdunstung und verbessert damit die Lebensbedingungen für Pflanzen, Tiere und Menschen im Baugebiet.

Die im Baugebiet eingesetzten Tiefbeete sind ein speziell auf das Baugebiet Halde abgestimmtes System zur Behandlung, Rückhaltung und Drosselung der Regenwasserabflüsse. Die Reinigung des Regenwassers erfolgt beim Durchsickern der Filterschicht, bestehend aus einer Mischung aus speziellen Granulaten, Kies, Sand und Humus in Zusammenhang mit der Bepflanzung. Die Filterschicht besitzt außerdem die Fähigkeit Wasser zu speichern. Darunter befinden sich Hohlraumkörper, in denen das überschüssige, gereinigte Wasser zunächst gesammelt und dann gedrosselt in die nachfolgende Kanalisation abgeleitet wird.